kombiBAHN-Projekt testet Gütermitnahme in der Regionalbahn

In einem Kooperationsprojekt testet die LandLogistik GmbH die Einbindung des Schienenpersonenverkehrs in eine multimodale Logistikkette. Das Konzept verspricht einen Mehrwert für das Klima, den ÖPNV und die regionale Wirtschaft.

19.11.2020

– Pressemitteilung –

kombiBAHN Nordhessen – Die Güter reisen mit
BMVI mFUND-Projekt testet Kleingutmitnahme in der Regionalbahn

Im Rahmen des Projekts «kombiBAHN Nordhessen» erprobt ein Projektverbund um die Regionalinitiative Gutes aus Waldhessen e. V., die cantus Verkehrsgesellschaft mbH, die Interlink GmbH und die LaLoG LandLogistik GmbH, die Gütermitnahme im Schienenpersonenverkehr. Über eine digitale Abbildung der Lieferkette sollen vorhandene Kapazitäten erfasst und nutzbar werden. Ziel ist es, ein multimodales Logistiksystem einzurichten, das Kosten und Aufwand spart, sowie Emissionen reduziert. Das Projekt wird mit einer Projektsumme von rund 145.000 Euro vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Rahmen der Forschungsinitiative «mFUND» gefördert.

In der Region hergestellte Produkte und Erzeugnisse müssen ihren Weg zum Kunden finden. Ein wichtiger Erfolgsfaktor für die regionale Wirtschaft ist daher eine bezahlbare Logistik. Für die Mitglieder der Regionalinitiative «Gutes aus Waldhessen» im Kreis Hersfeld-Rotenburg stellt dies eine tägliche Herausforderung dar. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie hat sich der Verein einem Projektkonsortium angeschlossen, um die Nutzung freier Kapazitäten im Schienenpersonenverkehr für die Mitnahme von Kleingütern zu analysieren. Zusammen mit den Projektpartnern werden im einjährigen Projektzeitraum die Chancen einer kombinierten Transportkette analysiert.

Prokurist und Betriebsleiter Ralf Winkler, cantus, ist vom Vorhaben überzeugt: «Im laufenden Betrieb zeichnen sich im Tagesgang immer wieder Möglichkeiten ab, entsprechende Restkapazitäten für die Frachtmitnahme zu nutzen. Wir erhalten mit diesem Projekt die Möglichkeit dringliche Fragen zu klären. Dazu zählen Ladungssicherheit, Infrastruktur, Wirtschaftlichkeit, aber auch die digitalen Voraussetzungen. Denn eins muss für uns gewährleistet sein: Der Transportprozess muss automatisiert ablaufen, um in unsere jetzigen Betriebsabläufe integriert zu werden. Wenn die Machbarkeitsstudie Erfolg hat, könnten wir einen ganz neuen Beitrag für die Region leisten – und für unser Fahrgäste.»

Es steht nicht nur die operative Umsetzung auf dem Prüfstand, sondern insbesondere soll die Transportkette digital übersetzt werden. Von Fahrplanzeiten bis zum Störungsmanagement, die Integration des Wegeleitsystems vom Bahnhofsvorplatz bis zur Gleisanlage – das Digitalisierungskonzept steht im Mittelpunkt des Projektes. Geschäftsführer der Regionalinitiative, Frank Naumann, erläutert: «Wir Praktiker werden das Projekt mit unserer Erfahrung unterstützen, denn Digitalisierung kann nur so gut sein, wie man seine eigenen Abläufe kennt.» Mit Interlink und LandLogistik hat das Projekt zwei erfahrene Büros an Bord, die sich seit 2010 mit der kombinierten Transportkette des Personen- und Güterverkehrs beschäftigen. «Wir freuen uns sehr, dass wir nach dem Erfolg des kombiBUS in der Uckermark, nun die Regionalbahn zum Logistikdienstleister befähigen», erklärt Anja Sylvester, Geschäftsführerin der LandLogistik. Ziel ist es, das «Kleingut» über die Bündelung im ländlichen Raum durch sogenannte «Sowieso-Fahrten» und einem intelligenten MikroHub-System in die überregionalen Transportwegen einzuspeisen, neue Absatzmärkte zu erreichen und ein klimaschonendes, multimodales Logistiksystem ins Leben zu rufen.

Kontakt:
Anja Sylvester, Geschäftsführerin der LaLoG Landlogistik GmbH
T: +49 30 280 351 412, M: +49 177 284 19 47, anja.sylvester@landlogistik.eu

Über den mFUND des BMVI:

Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de.

[Hier finden Sie die Pressemitteilung als PDF.]